Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende

365 Tage sind wieder vorbei, ein ganzes Jahr voller Einsätze und zehntausender geleisteter Einsatzstunden geht erneut zu Ende. Ein Jahr, das auch an uns nicht spurlos vorbei ging. Es kamen viele schöne Stunden auf uns zu, es galt viele schöne und interessante Stunden gemeinsam zu verbringen. Sei es auf der alljährlichen Bildungsfahrt, die dieses Jahr nach Stuttgart ging, sei es auf den Fahrten ins Phantasialand oder aber bei den verschiedensten anderen Situationen.

Leider gab es aber auch traurige, unschöne und nachdenkliche Stunden, als uns langjährige Kolleginnen und Kollegen aus privaten / familiären oder beruflichen Gründen verließen oder aber als wir gemeinsam vor dem Fernseher in unserer Dienststelle sitzend, ungläubig die Nachrichten schauten, so wie am 20.12.2016 geschehen. Auch hier spürten wir wieder den Geist der Gemeinschaft; - wir alle schauten uns entsetzt an und waren erschüttert bzw. fassungslos ob der Bilder, die wir sahen.

Leider geraten für uns selbstverständliche Handlungsweisen wie zum Beispiel älteren Menschen über die Straße zu helfen, Kranken und Menschen mit Handikap zur Hand zu gehen, grundlegende Hilfestellungen in einer sozial - humanen Gesellschaft, immer mehr aus dem Repertoire. Wir selbst wurden dieses Jahr mehrfach von Fahrzeugführern wüst beleidigt, oftmals unterhalb der Gürtellinie von Fußgängern beschimpft und mit abartigen Worten tituliert, wobei wir nur zu deren Sicherheit tätig waren. Immer wieder gab es kleinere und größere Schatten, die wir zu spüren bekamen, weil wir in erster Front stehen. Selbst beim Weihnachtssingen, einer christlich geprägten Veranstaltung, die ausschließlich einen friedlichen und besinnlichen Charakter hat, gab es noch Menschen, die uns attackieren mussten, weil wir angesichts schier unendlicher Fahrzeugkarawanen nicht schnell genug einen Parkplatz herzaubern konnten.

Jahr für Jahr steigern sich die Einsatzanfragen sowie die zu betreuenden Veranstaltungen. Wir sind mehr oder weniger rund um die Uhr damit beschäftigt, Fußgängern und Fahrzeugführern das Leben zu erleichtern, es sicherer zu machen und möglichst jeden Stau zu beseitigen, der z.B. einem erlebnisreichen Einkauf im Weg stünde. Wir sind stets bemüht, unser Augenmerk gilt der Stauvermeidung, aber zaubern können auch wir nicht. Wir sind auf Ihre / eure Mitarbeit angewiesen! Der freundlich gemeinte Hinweis ist immer eine Hilfestellung, auch wenn dies leider nicht immer so aufgenommen wird.

Dennoch opfern wir gerne unsere Freizeit für ein staufreies Durchkommen, stehen bei Wind und Wetter an jedem noch so chaotischen Posten und tun unser Möglichstes. Oft sind es die kleinen und kleineren Gesten, die uns weitaus mehr freuen als alles andere. Insbesondere aufmerksame Mitmenschen, die uns z.B. bei frostigen Außentemperaturen mit heißem Tee versorgen oder ein nettes Dankschön sagen, wenn wir gegen schier endlose Blechlawinen ankämpfen oder, wie am vergangenen Samstag, einfach nur einen guten Rutsch wünschen, erleichtern uns den Alltag.

„Gemeinsam sind wir stark“, sagen wir dem Autofahrer. „Verkehrskadett ist man nicht allein“, „Verkehrskadett ist man 24 Stunden am Tag“, „einer für alle, alle für einen“, sagen wir unseren Helferinnen und Helfern. Jederzeit sind wir für die eigenen Leute zur Stelle und stehen mit Rat und/oder Tat zur Seite; dabei spielt es keine Rolle, was genau passiert ist. Selbstverständlich sind wir eine große Familie; und wie es nun einmal in Familien üblich ist, lachen wir, streiten miteinander und vertragen uns schnell wieder. Der Gemeinschaftssinn ist sehr ausgeprägt und wird auch bei privaten Treffen immer wieder gelebt. Ja selbst in der Freizeit ereignen sich kleine und größere Katastrophen bzw. menschliche Schicksale, bei denen wir immer wieder zur Hand gehen.

In einer Zeit, in der nur noch materielle Werte zählen, forcieren wir die immateriellen Werte umso mehr. Achtung, Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft sind diejenigen Werte, die wir an die Jugendlichen weitergeben in der Hoffnung, dass sie sie in ihrer Welt ebenso einsetzen und damit zumindest ein wenig zu (weltweitem) Frieden beitragen.

Wenn wir auch die Welt nicht verändern können, so schaffen wir es zumindest innerhalb unserer Gemeinschaft, Werte zu vermitteln, Vorbildfunktionen aufzuzeigen und die Solidarität mit jedem Individuum weiterzugeben.

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